29.03.10    Ein Traum

 

Ich fahre mit dem Bus in Richtung Norden. Das Ziel ist La Serena. Die Stadt liegt am Pazifik, hat tolle Straende, aber es ist zu kalt und fies bewoelkt. Ich bleibe daher nuer ueber Nacht und entscheide am naechsten tag spontan, weiter in den Norden zu trampen.

Das war ein echt toller Tag. Ich stehe frueh auf, fruehstuecke, besorge eine chilenische Karte und stelle mich mit meinem Schild an den Strassenrand.  Darauf steht Vallenar mit schickem Rahmen. nach ca. 1 Stunde Wartezeit nimmt mich ein Chileno mitte 30 in seinem Pick-up mit. Seinen Namen ahbe ich leider vergessen. 

Die Fahrt dauert ungefaehr 2,5 Stunden. Wir fahren entlang der pazifischen Kueste, durch chilenisches Steppen- und Wuestenland, sehen viele Berge und vor allem Farben, welche aus dem Gestein der kargen Wueste stammen. Spaeter erfahre ich von dem Mann, dass in dieser Redion viel Eisen und Kupfer abgebaut wird. tatsaechlich ist Chile auch einer der groessten Lithium Exporteure. Ich vermute, dass aufgrund der Metalle die edelsteinernden Farben entstehen.

Der Mann war sehr nett und hat mich sogar zum Essen eingeladen. Wir waren in so einem urigen Truckerstop,wo die Bedienung dich zur Begruessung fast kuesst und zum Abschied auf den Hintern haut. Als wir spaeter in Vallenar ankommen faengt die Landschaft an zu bluehen. Eine Oase liegt vor uns. Hierist es heiss und sonnig, das Meer ist 50 Kilometer entfernt und ich beschliesse, den Colectivo dorthin zu nehmen. Eine Stunde spaeter bin ich in der Stadt namens Huasco. Das ist eher ein kleiner Ort, welcher recht bunt, wie immer in Chile, ruhig und verlassen erscheint. Ich treffe kaum Leute auf der Strasse. Touristen sehe ich gar keine, auch in Vallenar nicht. Bald erreiche ich den Strand. Der war echt abegfahren, also bestimmt 8 Kilometer lang und das Meer brandete ueber gerschaetzte 150 Meter. So etwas kannte ich zuvor nur von der kalifornischen Pazifikkueste.

Hier war keiner. Das war fast gruselig. Es war wohl 25 °C warm und ich schlug mein Camp bei einem alten Floss auf, welches ich ich fand. imernoch keine Menschen, komisch! Ich frage mich, ob im Suedpazifik vielleicht gerade der fiese Monsterhai oder seine Freunde unterwegs sind. Ich gehe trozdem ins Wasser, weil die Wellen so geil aussehen.

Hinter dem Strand sieht man Berge und helle, weisse Sandduenen. Das Meer scheint direkt auf den Wuestensand zu treffen und ein Uebergang ist nicht auszumachen. Ich war sehr beeindruckt.

Nach langem Schlendern in der Abendsonne kehre ich zu einem einsamen Pisco Sour in ein Local am Strand ein. Auch hier bin ich der einizige Gast. Mit dem Pisco steigt die Stimmung und das Abendrot erscheint schon fast ein wenig kitschig, waehrend ein Fischerbot poetisch den suessen Hafen verlaesst.

Spaeter nehme ich den Bus zurueck nach Vallenar. Alle scheinen sich zu kennen und begruessen den Fahrer persoenlich. Ich versuche nachzuahmen, kann meinem Gringodasein aufgrund von Aussehen und Sprache jedoch nicht entkommen. Was fuer ein schoener Tag. Endlich Frieden...      

nur ein Auto pro 5min.... argh
nur ein Auto pro 5min.... argh